In der Begegnung vom Ich zum Du von Eva-Maria Reuther | TRIERISCHER VOLKSFREUND | 25. März 2016
Trier. Mit Barbara Heinisch hat die Europäische Kunstakademie Trier(EKA) eine international ausgewiesene Prozesskünstlerin verpflichtet. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Sandra Hundelshausen stellte sich die interdisziplinär arbeitende Malerin in einer eindrucksvollen Performance dem Trierer Publikum in der Kunsthalle der Akademie vor.
Trier. Zuerst ist da nur der irritierende schwarze Schatten einer Frau auf der weißen Leinwand. Mit einem breiten Pinsel beginnt Barbara Heinisch seine Umrisse nachzuzeichnen, die flüchtige Erscheinung festzuhalten, indem sie ihr Gestalt gibt. Die malerische Auseinandersetzung wird heftiger. Was unbestimmte Wahrnehmung war, wird als Farbe und Linie fassbar. Das künstlerische Ringen wird zum Schöpfungsakt. Bisweilen attackiert die Malerin die Leinwand geradezu, um den dunklen, "metaphysischen Piraten" wie der italienische Philosoph Roberto Cavati den Schatten nannte, dort auf der Leinwand im Bild dingfest zu machen. Dazu schafft Mozarts sanftes Flötenkonzert einen intimen Klangraum.
Später werden sich die Verhältnisse umkehren. Dann wird der Schatten selbst in der Person der Malerkollegin Sandra Hundelshausen zum malenden Schattenfänger, während Barbara Heinischs Körper die Rolle der schwarzen Silhouette übernimmt. Seit langem praktiziert die 1944 geborene, viel beachtete Performance Künstlerin den Prozess der Bildschöpfung als öffentliches Ereignis. In Trier bezieht sie - wie sie sagt - zum ersten Mal eine Kollegin als aktive Dialogpartnerin und Mitgestalterin in den Schaffensprozess ein....weiterlesen [61 KB]
Prozessmalerei mit der Malerin Sandra Hundelshausen und einem Flötenkonzert von Mozart.
(Ausschnitt | 7:30 min)